Glücklicherweise ist die Zahl derjenigen, die sich vor dem Umrüsten von Sommerreifen auf Winterreifen scheuen, im letzten Winter erneut zurückgegangen. Dies ergab eine Studie von Goodyear Dunlop Tires Germany, die der Konzern im Juni auf der Reifenmesse in Essen vorgestellt hat. Rund 87 Prozent der Autofahrer haben laut Goodyear ihren Wagen mit Winterreifen ausgerüstet. Die Sommerreifen ließen lediglich 5 Prozent der Befragten im letzten langen Winter aufgezogen. Damit wurde die Zahl der Winterreifenmuffel im Vergleich zum Vorjahr zumindest schonmal halbiert. (Quelle: kfz-betrieb, Nr, 35, September 2010)
Der Herbst naht und schon müssen wieder die Winterreifen ausgegraben werden. Für viele Autofahrer stellt sich die Frage, die Autoreifen selbst montieren oder in die Werkstatt zu gehen und es dort machen zu lassen. Beim selbst Machen kann Geld gespart werden. Es können allerdings auch Fehler unterlaufen, die im schlimmsten Fall unschön enden.
Wer bei der Montage der Autoreifen unvorsichtig vorgeht, der kann mit einem Schraubenzieher die Wulstpartie des Reifens verletzen. Dies kann im ungünstigsten Fall zum Platzen des Reifens führen. Um dies zu vermeiden, ist eine Montage in der Werkstatt sinnvoll. Außerdem sollten die neu montierten Reifen ausgewuchtet werden, um die optimale Fahrleistung zu gewährleisten. Dies ist nur mit speziellen Maschinen durchzuführen und deshalb zu Hause kaum machbar. Auch dies spricht für eine Montage vom Profi.
Gegebenenfalls muss auch die Laufrichtung des Reifens beachtet werden. Monteuren in der Werkstatt ist es klar, dass dies beim Autoreifen Montieren der Fall ist, vielen Laien allerdings nicht. Ansich ist es einfach, die Laufrichtung zu beachten – man muss nur daran denken und nach der Markierung auf dem Reifen schauen.
In jedem Fall sollte nach der Montage der Reifen der Luftdruck überprüft werden, um unnötigen Spritverbrauch zu unterbinden und die optimale Fahrstabilität zu gewährleisten.
Bei der Runderneuerung wird die abgenutzte Lauffläche der Reifen durch eine neue ersetzt, so dass die Reifen problemlos wieder eingesetzt werden können. In einem Verfahren wird die alte Lauffläche maschinell abgeraut, anschließend eine neue Lauffläche aufgetragen und vulkanisiert. Mit dieser Methode lässt sich eine Menge Geld einsparen – bis zu einem Drittel ist die Runderneuerung billiger als Neureifenproduktion.
Man unterscheidet dabei zwischen zwei Verfahren: Kaltrunderneuerung und Heißrunderneuerung.
Allerdings kann nicht jeder Reifen einfach so runderneuert werden. Dazu müssen einige Voraussetzungen erfüllt werden. Wichtig ist, dass der Reifen sorgfältig und ordnungsgemäß behandelt, eingesetzt und gelager wurde. Grobe Schäden an der Karkasse dürfen ebenfalls nicht vorhanden sein. Zudem ist die Runderneuerung auch vom Reifentyp abhängig. Autoreifen darf man nur ein einziges Mal runderneuern lassen, während dies bei LKW-Reifen bis drei Mal möglich ist.
Im PKW-Bereich haben runderneuerte Reifen nur einen extrem geringen Marktanteil (weniger als 1 % bei Sommerreifen, bei Winterreifen ca. 5 %). Ein Rolle spielt vermutlich die Tatsache, dass runderneuerte Reifen nicht als Hochgeschwindigkeitsreifen erhältlich sind. Bei LKW-Reifen sieht die Sache ganz anders aus -hier haben die runderneuerten einen Marktanteil von ca. 40 %.
Für Autofahrer kann die Reifenrunderneuerung schon eine Alternative zum Neukauf sein. Allerdings sollte man individuell entscheiden, ob es sinnvoll ist und ob man die genannten Voraussetzungen erfüllt.
(Quelle: reifensuchmaschine.de/wikipedia)
Ganzjahresreifen erkennt man an unterschiedlichen Symbolen, die auf der Reifenflanke zu finden sind. Schneeflocke, Sonne und Regentropfen symbolisieren die unterschiedlichen Witterungsbedingungen, für die diese Reifenart geeignet ist. Es gibt aber auch die Variante mit der Kennzeichnung “M+S” oder “M.S” (Matsch+ Schnee oder mud+ snow) plus eine eventuelles Schneeflockensymbol. Ist dieses zusätzlich auf der Reifenflanke zu finden, dann erfüllt der Reifen auch die Mindestanforderungen an eine Wintertauglichkeit. Wenn man Allwetterreifen aufgezogen hat, kann man sich sinngemäß die alljährlichen Reifenwechsel sparen. Schließlich sollen die Ganzjahresreifen in allen vier Jahreszeiten, das heißt bei Temperaturen von mehr als 40 Grad Celsius bis weit unter den Gefrierpunkt, das Auto auf der Straße halten.
Doch Tests zeigen immer wieder – die Allrounder kommen nicht an die guten Ergebnisse von Winter- oder Sommerreifen heran. Im Test der Zeitschrift “AutoBild” wird ein klares Fazit gezogen. Um allen Witterungsbedingungen gerecht werden zu können, sind Sommer- beziehungsweise Winterreifen für eine allzeit sichere Fahrt die bessere Wahl. Zu viele Kompromisse müssen Allwetterreifen in Sachen Konstruktion und Gummigemisch eingehen. Allerdings gibt es bestimmte Gruppen, bei denen es besonders wichtig ist, dass sie am Wechsel von Sommer- auf Winterreifen festhalten. Dazu gehören Autofahrer, die sich in alpinen Gebieten bewegen, Vielfahrer sowie Besitzer von PS-starken und schweren Fahrzeugen. Wer sich das ganze Jahr über im Flachland bewegt und zum Beispiel bei einem kurzzeitigen Wintereinbruch auf das Auto verzichten kann, der ist mit einem Ganzjahresreifen, welcher eine ausgeglichene gute Leistung bringt, gut dabei.
Allerdings steht eins fest, Testbedingungen gehen oft ins Extreme. Somit können Ganzjahresreifen in gemäßigten Breitengraden durchaus eine gute Alternative sein. Auch in Sachen Wetterkapriolen kann man Allwetterreifen einen Vorteil gegenüber den Spezialisten einräumen. Das Wetter hält sich nicht unbedingt immer an die Jahreszeit. Man kann Reifen schließlich nicht wie Klamotten je nach Wetter wechseln. Dies ist ein legitimer Gedanke, wenn man sich mal die momentane Klimasituation anschaut. Zudem überrascht ein plötzlicher Wintereinbruch immer noch viele Autofahrer, die mit Sommerequipment unterwegs sind. In solchen Fällen bieten Allrounder mehr Sicherheit. Wer mit Allwetterreifen unterwegs ist, muss bei extremen Witterungsverhältnissen allerdings besonders vorsichtig fahren.
Was haben wir gelernt? Ganzjahresreifen sind für unsere Klimazone definitiv eine Option. Für eine Umrüstung auf diese Reifenart müssen aber immer die persönlichen, geografischen und fahrzeugspezifischen Daten berücksichtigt werden.
Um den Start in die warme Jahreszeit auch auf der Straße genießen zu können, ist der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen unerlässlich. Wer jetzt noch mit Winterreifen unterwegs ist, nimmt ein höheres Unfallrisiko auf sich. Wintereifen führen zu einer Verlängerung des Bremsweges – laut ADAC bedeutet dies in Zahlen, dass je nach Temperatur, bei Tempo 100 ein zusätzlicher Anhalteweg von 16 Metern nötig ist. Gleiches gilt für das Bremsverhalten bei Aquaplaning – was gerade im Sommer ein Thema ist. Auch die Fahrstabilität leidet, beispielsweise wenn der Wagen durch Urlaubsgepäck schwerer wird. Bemerkbar wird das insbesondere, wenn das Auto mit einer kurzen Lenkbewegung auf eine Abfahrt geführt werden soll. Diese enormen Sicherheitsdefizite machen deutlich, dass Winterreifen im Sommer völlig ungeeignet sind. Ein weiterer Nachteil, der sich allerdings auf den Geldbeutel und die Umwelt auswirkt, ist der erhöhte Spritverbrauch von Winterreifen. Das liegt an dem speziellen, härteren Winter-Gummigemisch, dass zu einem erhöhten Rollwiderstand führt. Zudem werden die Winterreifen stärker abgerieben – der Verschleiß steigt also. Im Sommer verlieren Winterreifen pro km mehr Profiliefe als im Winter.
All das sind meiner Meinung nach gute Argumente, die auch den letzten “Sommerreifen-Muffel” davon überzeugen sollten, endlich umzusteigen. Für mehr Sicherheit und Umweltbewusstsein auf Deutschlands Straßen.
Dass Pirelli dieses Jahr mal wieder ganz vorn mitspielt, zeigte bereits der Test in der Reifengröße 185/65 R 15 -> Link. Auch für den neuen Pirelli Cinturato P7 ging es im Test ganz nach oben. Ebenfalls als besonders empfehlenswert konnten sich der überarbeitete Dunlop SP Sport MAxxTT, der Continental ContiSportContact 3, der Bridgestone Potenza RE050 A sowie der Michelin Pilot Sport PS3 beweisen. Von den insgesamt 17 getesteten Produkten erhielt der Goodyear Eagle F1 Asymetric die Bestnote im Test auf nasser Fahrbahn. Aufgrund seines hohen Spritverbrauch reichte es allerdings nicht für die Spitzengruppe. Als „nicht empfehlenswert“ wurden leider gleich fünf Sommerreifen von ADAC eingestuft, wobei fünf aus Asien kommen. Nankang Noble Sport, Sava Intensa, Goodride Neza, Wanli S und Sunny Sn konnten im Test absolut nicht überzeugen. Ich bin sowieso immer vorsichtig bei Produkten aus Fernost, besonders wenn es um so wichtige Teile wie Reifen geht. Und das nicht erst seit dem Toyota-Problem-Pedal. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Vorurteilen zu tun, denn Tests haben immer wieder bewiesen, dass die Qualitätssicherung eben noch nicht so ausgereift ist. Da geht die Sicherheit eindeutig vor!
Den ganzen ADAC-Test findet ihr hier.
Getestet wurden die Sommerreifen in den Bereichen Fahrverhalten auf trockener und nasser Straße, Geräusch, Kraftstoffverbrauch sowie Verschleiss. Mit dem Prädikat “besonders empfehlenswert” zeichnete der ADAC dieses Jahr die Modelle Pirelli Cinturato P6, Nokian H, Conti Premium Contact 2 , Dunlop SP Sport Fastresponse und Uniroyal Rain Expert aus. Alle fünf hinterließen bei der Testredaktion einen überwiegend positiven Eindruck. Renommierte Hersteller wie Michelin, Bridgestone undFulda mussten sich aufgrund der schlechten Ergebnisse auf nasser Fahrbahn mit einem “empfehlenswert” zufrieden geben. Verlierer im Test sind zwei Asiaten, sowohl der Interstate Touring als auch der Goodride SPO6 erhielten das Urteil “nicht empfehlenswert”. Hier zeigt sich einmal mehr, dass die billigsten Reifen in der Regel qualitative Mängel aufweisen. Beide Testverlierer liegen mit 40 bis 52 Euro in der untersten Preiskategorie.
Hier gibt es die ausführliche Tabelle mit allen Ergebnissen.