Das Reifenprofil ist dazu da, um bei nasser Fahrbahn das Wasser abzuleiten. Damit soll der notwendige Kontakt zwischen Autoreifen und Straße gewährleistet werden. Ist der Reifen nicht mehr in der Lage das Wasser zu verdrängen, dann droht Aquaplaning. Das Auto hat dann keinen direkten Kontakt mehr zum Asphalt und der Fahrer hat dadurch kurz keine Kontrolle mehr. Ein häufiger Grund hierfür ist überhöhte oder den Wetterbedinungen nicht angepasste Geschwindigkeit. Dann rutschen die Reifen regelrecht auf dem Wasserfilm.
Weil niemand gern die Kontrolle über seinen Wagen verliert, sollte man ein paar Dinge beachten, damit es erst gar nicht zu Aquaplaning kommt. In erster Linie ist es auch hier enorm wichtig, dass man genügend Profil auf den Reifen hat. Im Winter raten Experten zu mindestens 4 Millimetern. Damit wird die notwenige Wasserverdrängung gewährleistet. Ist die Fahrbahn nass, so empfiehlt es sich das Tempo etwas zu drosseln. Gefährlich wird es, wenn sich das Regenwasser in Spurrillen sammelt – wie es beispielsweise auf den Autobahnen schnell passiert. Dort sollte man leicht versetzt fahren, um nicht in die Rillen zu kommen. Dabei aber immer auf einen ausreichenden Abstand zum Nebenmann achten.
Kommt es doch mal zum Rutschen, dann sollte man besser ruhig bleiben, nicht sofort auf die Bremse zu treten und keine hecktischen Lenkbewegungen machen. Am besten ist es einfach sofort zu kuppeln.
Zunächst einmal ist die richtige Gummimischung wichtig. Normalerweise wird Gummi bei kalten Temperaturen hart – dies führt dann zu einer Reduzierung der Haftungswirkung der Reifen. Folge: der Bremsweg verlängert sich, die Sicherheit wird verringert. Daher verfügen Winterreifen über eine spezielle Laufflächenmischung, die sich auch bei Kälte an die Fahrbahn anpasst und nicht verhärtet. Die Mischung enthält in der Regel einen höheren Anteil an Silica.
Ein weiterer Faktor ist das Reifenprofil, welches bei Winterreifen aus fein geschnittenen Lamellen besteht. Diese wirken dann wie kleine Zähne, die sich regelrecht in die Straße “beißen” können. So ist man auch auf rutschiger Fahrbahn sicher unterwegs.
Hier nochmal eine kleine Erinnerung an alle Autofahrer die jetzt noch neue Winterpneus kaufen wollen. Das Schneeflocken-Symbol kennzeichnet Reifen, die für den Einsatz im Winter getestet wurden.
Die Deponierung von Altreifen ist in Deutschland seit der Umsetzung einer EU-Richtlinie im Jahr 2003 gesetzlich verboten. Daher wurden im Laufe der Jahre etliche Methoden entwickelt, um Altreifen auf nützliche Art und Weise wiederzuverwerten. Haben Reifen ausgedient, können Autofahrer sie entweder zu einer Abfallentsorgungsstelle bringen oder beim Kauf von neuen Autoreifen einfach beim Händler lassen. Die Betriebe kümmern sich dann um eine fachgerechte Entsorgung. Bei über drei Millionen Tonnen Altreifen in Europa, wobei 600.000 Tonnen aus Deutschland kommen, kommt der Wiederverwertung von Reifen eine große Rolle zu.
Einen erheblichen Beitrag zum Altreifen-Recycling liefert die Zememt-Industrie. Aufgrund ihres hohen Energiegehaltes werden ausgediente Reifen dort als Brennstoff eingesetzt.
Bei einer stofflichen Verwertung von alten Reifen schließt sich der Stoffkreislauf. So werden Reifen klein geschreddert und kommen als Granulat oder Gummimehl zum Einsatz. Das reine Gummigranulat kann zum Beispiel zur Herstellung von Platten zum Bautenschutz (Isolierung, Abdichtung) verwendet werden. Als feines Granulat kann es außerdem als Einstreumaterial auf Kunstrasen-Sportplätzen Verwendung finden. Gummimehl kann hingegen im Straßenbau, für so genannten Flüsterasphalt, eingesetzt werden, um den Straßenlärm zu vermindern.
Das Diagramm zeigt die Verwertungsquoten von 2001 bis 2007 in Japan, den USA und Europa. 2007 war Europa mit 94% ganz vorn dabei in Sachen Altreifenverwertung.
In Zukunft sollen Altreifen vermehrt zur Herstellung von Kunststoffprodukten herangezogen werden. Eine Forschungsgruppe der TU-Chemnitz hat 2001 bereits ein neues Kunststoffherstellungsverfahren auf Basis von Gummimehl präsentieren könnnen. Damit kann man ein so genanntes Thermoplastisches Elastomer (TPE) erzeugen, welches kostengünstig in der Produktion ist und stabie Eigenschaften aufweist.
Doch auch ohne weitere Prozesse können Autoreifen auf vielfältige Weise weiterverwendet werden. Zum Beispiel als Abdeckung von Silos in der Landwirtschaft, Barkassen-Puffer oder als Kletterburgen und Schaukeln auf Kinderspielplätzen. Noch einfallsreicher läuft das Recycling in Afrika oder auch Südamerika ab. Hier werden Altreifen kurzerhand zu Sandalen gemacht. Aus dem Reifenprofil entstehen die Sohlen, und aus der Reifenwand die Riemen. Ein Paar dieser Reifen-Sandalen kostet rund 50 Cent.
(Quellen: conti-online.com, spiegel.de )
Auf welche Art auch immer – Altreifen-Recycling ist eine gute Sache und zeigt deutlich, dass Umweltbewusstsein auch in der Reifenbranche mittlerweile groß geschrieben wird.