Die Deponierung von Altreifen ist in Deutschland seit der Umsetzung einer EU-Richtlinie im Jahr 2003 gesetzlich verboten. Daher wurden im Laufe der Jahre etliche Methoden entwickelt, um Altreifen auf nützliche Art und Weise wiederzuverwerten. Haben Reifen ausgedient, können Autofahrer sie entweder zu einer Abfallentsorgungsstelle bringen oder beim Kauf von neuen Autoreifen einfach beim Händler lassen. Die Betriebe kümmern sich dann um eine fachgerechte Entsorgung. Bei über drei Millionen Tonnen Altreifen in Europa, wobei 600.000 Tonnen aus Deutschland kommen, kommt der Wiederverwertung von Reifen eine große Rolle zu.
Einen erheblichen Beitrag zum Altreifen-Recycling liefert die Zememt-Industrie. Aufgrund ihres hohen Energiegehaltes werden ausgediente Reifen dort als Brennstoff eingesetzt.
Bei einer stofflichen Verwertung von alten Reifen schließt sich der Stoffkreislauf. So werden Reifen klein geschreddert und kommen als Granulat oder Gummimehl zum Einsatz. Das reine Gummigranulat kann zum Beispiel zur Herstellung von Platten zum Bautenschutz (Isolierung, Abdichtung) verwendet werden. Als feines Granulat kann es außerdem als Einstreumaterial auf Kunstrasen-Sportplätzen Verwendung finden. Gummimehl kann hingegen im Straßenbau, für so genannten Flüsterasphalt, eingesetzt werden, um den Straßenlärm zu vermindern.
Das Diagramm zeigt die Verwertungsquoten von 2001 bis 2007 in Japan, den USA und Europa. 2007 war Europa mit 94% ganz vorn dabei in Sachen Altreifenverwertung.
In Zukunft sollen Altreifen vermehrt zur Herstellung von Kunststoffprodukten herangezogen werden. Eine Forschungsgruppe der TU-Chemnitz hat 2001 bereits ein neues Kunststoffherstellungsverfahren auf Basis von Gummimehl präsentieren könnnen. Damit kann man ein so genanntes Thermoplastisches Elastomer (TPE) erzeugen, welches kostengünstig in der Produktion ist und stabie Eigenschaften aufweist.
Doch auch ohne weitere Prozesse können Autoreifen auf vielfältige Weise weiterverwendet werden. Zum Beispiel als Abdeckung von Silos in der Landwirtschaft, Barkassen-Puffer oder als Kletterburgen und Schaukeln auf Kinderspielplätzen. Noch einfallsreicher läuft das Recycling in Afrika oder auch Südamerika ab. Hier werden Altreifen kurzerhand zu Sandalen gemacht. Aus dem Reifenprofil entstehen die Sohlen, und aus der Reifenwand die Riemen. Ein Paar dieser Reifen-Sandalen kostet rund 50 Cent.
(Quellen: conti-online.com, spiegel.de )
Auf welche Art auch immer – Altreifen-Recycling ist eine gute Sache und zeigt deutlich, dass Umweltbewusstsein auch in der Reifenbranche mittlerweile groß geschrieben wird.
Falls man sich für eine Autoreifenversicherung entscheidet werden Kosten, die bei Beschädigung oder Verlust des Pneus entstehen, übernommen. Laut der Fachzeitschrift “Kfz-Betrieb” kann man bei rund 90 Prozent der Fachbetriebe einen Versicherungsschutz bekommen. Abgedeckt sind unter anderem Schäden, die durch das Einfahren von Nägeln, Glas oder anderen spitzen Gegenständen entstehen. Die Versicherung kommt auch dann zum Einsatz, wenn der Reifen an der Bordsteinkante beschädigt wird. Auch bei Vandalismus und Diebstahl kommt die Versicherung für den entstandenen Schaden auf. Für zwei Jahre Versicherungsschutz zahlen Autofahrer rund 10 bis 30 Euro. Das hört sich im ersten Moment fair und nützlich an. Doch der Teufel steckt mal wieder im Detail. So sollte jeder individuell prüfen, ob sich ein Abschluss wirklich lohnt. Viele Anbieter kommen lediglich für die Kosten der Gummis auf, nicht aber für die dazugehörigen Felgen. Außerdem wird das Alter und die Profiltiefe der beschädigten oder entwendeten Reifen bei der Kostenerstattung berücksichtigt. Für ältere Reifen, die bereits mehrere tausend Kilometer gelaufen sind, bekommt der Kunde nicht den kompletten Preis eines neuen Reifensatzes erstattet. Wurden die Reifen geklaut, so wird im zweiten Laufjahr nur die Hälfte des Kaufpreises neuer Pneus übernommen.
Dennoch sollten Autofahrer einmal über eine Reifenversicherung nachdenken, denn Reifenpannen sind gar nicht so selten. Reifenschäden nehmen seit dem Jahr 2006 den zweiten Platz in der ADAC-Pannenstatistik ein. Das ist meiner Meinung nach schon ein guter Grund, sich den Schutz zu holen.