Zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs und Steigerung der Verkehrssicherheit wurde die EU-Verordnung 1222/2009 ins Leben gerufen. Das EU- Zertifikat (siehe Grafik) verteilt Noten von A bis G, wobei A die best mögliche Note und G die Schlechteste ist. Dabei konzentiert sich die Einstufung der Reifen auf die Bereiche Rollwiderstand, Nasshaftung und Geräuschemisson. Eindeutig positiv bewertet Reifenhersteller Continental das neue EU-Reifenlabel. So heißt es in einem offiziellen Statement auf der Homepage: “Continental begrüßt die Einführung des neuen Europäischen Reifenlabels und die damit einhergehende Verbesserung der Verbraucherinformation beim Reifenkauf” (Link). Ganz anders lautet das Urteil der Kritiker - ganz vorn dabei die Gesellschaft für Technische Überwachung – sie verpasste dem neuen Label nach einem eingehenden Test die Note ungenügend, da wichtige Sicherheitsfragen außer Acht gelassen wurden. So wird das für die Sicherheit im Straßenverkehr sehr wichtige Kriterium des Aquaplaning bei der Vergabe des europäischen Zertifikats überhaupt nicht berücksichtigt. Außerdem deckte der GTÜ-Test weitere Mängel der Kennzeichnung auf. Fiel ein Reifen wegen sicherheitsrelevanter Schwächen in diesem Test durch, so hätte er doch noch das EU-Label „E” (unteres Mittelfeld) erhalten können. Wenig überzeugen kann zudem die Einstufung in puncto Abrollgeräusch. Der leiseste Reifen war gleichzeitig der Unsicherste auf nasser Fahrbahn.
Wie sich das EU-Reifenlabel schließlich bei den Verbrauchern ankommt, bleibt abzuwarten. Meiner Meinung nach handelt es sich um eine sinnlose Verordung, bei der Zeit und Geld verschwendet wurde.