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Der sicherste Weg, um bei einem Reifenplatzer den Schaden möglichst gering zu halten und einen Unfall zu vermeiden, ist das Kupplungspedal zu treten. Haben wir wieder was gelernt!
Bei Tiefschnee kapitulieren die Winterreifen, da das Profil nicht ausreicht, um auf dem Schnee Grip zu erzeugen. Hier helfen Schneeketten, die auf die Reifen der Antriebsachse angelegt werden. So wird ein Durchdrehen der Räder verhindert.
Ist man auf Schneeketten unterwegs, so gilt eine gesetzlich vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h in Deutschland, der Schweiz und auch in Tschechien. Mehr ist auch durch den verringerten Fahrkompfort nicht drin, da es mit Ketten weitaus holpriger und auch lauter ist.
Schneeketten gibt es aus Stahl, Plastik oder auch aus Textilien. Beim Kauf sollen man unbedingt auf die richtige Größe achten. Diese immer passend zur Reifendimension kaufen, weil es ansonsten zu bösen Beschädigungen am Blech kommen kann. Das Aufziehen der Ketten ist nicht ganz einfach und sollte von Ungeübten vor Antritt der Urlaubsfahrt besser ausprobiert werden. Außerdem ist es ratsam nach einigen Kilometern nochmal zu Prüfen, ob die Schneeketten noch richtig sitzen. Damit die Straßenhelfer ihre optimale Wirkung erzielen können, sollte das ESP ausgeschaltet werden. Die Ketten werden wie ein Netz über die Autoreifen gezogen.
In Österreich gibt es die Bestimmung, dass die verwendeten Ketten der Ö-Norm zu entsprechen haben. Nach der Benutzung der Schneeketten sollte man diese mit Wasser säubern und trocknen lassen. So kann man sie auch noch in der nächsten Saison verwenden.
Bei der Reifen-Verschleißanzeige handelt es sich um einen Bereich im Profilgrund des Reifens, der etwas erhoben ist. Ist dieser Bereich mit dem restlichen Reifenprofil auf einer Höhe, so ist das der Hinweis, dass der Reifen nicht mehr über ausreichend Profiltiefe verfügt.
Allerdings kann man sich auf die Reifen-Verschleißanzeige nicht pauschal verlassen, da hier nicht alle Reifen die gesetzliche Mindestprofiltiefe von 1,6mm als Standard verwenden, sonder einige auch weniger. Wer sich nicht sicher, ist ob seine Reifen-Verschleißanzeige die richtige Höhe von 1,6 mm hat, der sollte sich bei seinem Reifenhändler oder auch bei der Kfz-Werktstatt seines Vertrauens erkundigen.
Die Verschleißanzeige findet man mithilfe der Verschleißanzeiger-Symbole. Diese kleinen Dreiecke zeigen in der Regel durch die Abkürzung “TWI” (Tread-Wear-Indicator) an der Reifenschulter wo sich die Verschleißanzeige befindet.
Mit 1,6 Millimetern ist man dabei – zumindest stelllt man damit den Gesetzgeber zufrieden was das Reifenprofil angeht. Doch Sicherheitsexperten bemängeln diese Vorschrift schon lange als zu lasch und fordern ein Heraufsetzen der Grenze. Besonders im Winter sollen Reifen mit nur 1,6 Millimetern Profil nicht ausreichend sein. So sehen es die GTÜ (Gesellschaft für Technische Überwachung) und der ACE ( Auto Club Europa). In einem Test wurden die Eigenschaften von Winterreifen auf Nässe, Eis und Schnee in Anhängigkeit von der Profiltiefe unter die Lupe genommen. Neue Winterpneus mit vollem Profil sind dabei in Sachen Bremsweg und Grip den auf 2 Millimeter Profil abgefahrenen Reifen deutlich überlegen. Somit stellen Winterreifen, die die gesettzliche Mindesprofiltiefe noch erfüllen, dennoch ein Sicherheitsrisiko dar.
Deswegen wird gerade bei Winterreifen empfohlen, darauf zu achten, dass noch deutlich über 1,6 Millimeter Profil vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, so raten die Experten zum Kauf von neuen Winterreifen.
Reifendruckkontrollsysteme dienen der Überwachung des Reifendrucks, um Unfälle, die durch fehlerhafte Pneus entstehen zu vermeiden. Dabei wird zwischen indirekten und direkten Systemen unterschieden. Direkt messende Kontrollsysteme messen den Reifendruck und die Temperatur unmittelbar am oder im Reifen. Per Funk werden die Messergebnisse an einen im Fahrzeuginneren befindlichen Empfänger übertragen und dem Fahrer auf einem Display angezeigt. In einem vom ADAC durchgeführten Test haben diese direkten Systeme am besten abgeschnitten. So erkennen direkt messende RDKS einen Druckverlust schnell und liefern genaue Informationen auch bei langfristigen „Diffusionsverlusten“. Allerdings muss man für solche Geräte auch etwas tiefer in die T asche greifen. Ohne Montagekosten liegen direkte RDKS bei rund 200 bis 300 Euro. (Quelle: ADAC)
Indirekte Kontrollsysteme hingegen beziehen ihre Daten aus der Drehzahl der Räder und messen also nicht direkt den Reifendruck. Diese Systeme gehören bei verschiedenen Fahrzeugmodellen zur Serienausstattung oder können gegen Aufpreis optional geordert werden.
Im ADAC-Test schnitten diese RDKS insgesamt etwas schlechter ab. Allerdings bieten sie einen Mehrwert gegenüber Fahrzeugen ohne RDKS (Quelle: ADAC).
Doch woran erkennt man eigentlich das Alter eines Reifens? Im Prinzip kann jeder das Reifenalter ganz einfach selbst prüfen. Denn maßgeblich hierfür ist die so genannte DOT-Nummer, die seitlich am Reifen angebracht ist. Die Ziffer 3209 bedeutet zum Beispiel, dass der Reifen in der 32 Kalenderwoche des Jahres 2009 hergestellt wurde.
Doch wie kann es sein, dass solche Verkaufspraktiken überhaupt erlaubt sind? Schließlich gibt es ja auch ein Mindesthaltbarkeitsdatum in der Lebensmittelbranche, so dass für die Verbraucher hier Transparenz herrscht. Nun, der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) sowie Vertreter der deutschen Reifenindustrie haben im September 2001 ein klares gemeinsames Statement zu der Frage erarbeitet, wie lang unbenutzte Reifen maximal als neu gelten dürfen. Die Unternehmen Bridgestone, Continental, Dunlop, Goodyear, Michelin und Pirelli geben Kfz-Haltern wie Reifenhändlern einhellig die Empfehlung: Achten Sie darauf, dass bei Kauf/Verkauf von Pkw-Reifen das Produktionsdatum nicht länger als fünf Jahre zurück liegt! Was im Umkehrschluss dann bedeutet, dass ein ungebrauchter Reifen bis zu fünf Jahre ab Produktionsdatum noch als neuwertig gilt und somit auch problemlos als Neuware verkauft werden darf.
Stellen wir diese Tatsache plus die Entscheidung der Reifenhersteller einfach mal in den Hintergrund und widmen uns einer viel spannenderen Frage: Wie gut sind, im maximalen Fall ja fünf Jahre alte Reifen, überhaupt in Sachen Sicherheit?
Stiftung Warentest hat die “Fünf-Jahre-Praxis” bereits kritisiert (->Link). Die Test-Redaktion empfielt insbesondere Wenigfahrern nur absolut neue Reifen zu kaufen.
Prinzipiell können Reifen bis zu einem Alter von zehn Jahren gefahrlos im Straßenverkehr eingesetzt werden. Allerdings sollte man seine Reifen regelmäßig warten lassen und sie im Sommer/Winter sachgemäß lagern um Schäden zu vermeiden.
Mein Fazit: Alte Reifen als neu verkaufen? Warum sollte man sich alte Reifen andrehen lassen, wenn man für den gleichen Preis neuwertige, frische Ware bekommt? Also, lasst euch nicht über den Tisch ziehen und besteht auf neue Reifen .
Um den Start in die warme Jahreszeit auch auf der Straße genießen zu können, ist der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen unerlässlich. Wer jetzt noch mit Winterreifen unterwegs ist, nimmt ein höheres Unfallrisiko auf sich. Wintereifen führen zu einer Verlängerung des Bremsweges – laut ADAC bedeutet dies in Zahlen, dass je nach Temperatur, bei Tempo 100 ein zusätzlicher Anhalteweg von 16 Metern nötig ist. Gleiches gilt für das Bremsverhalten bei Aquaplaning – was gerade im Sommer ein Thema ist. Auch die Fahrstabilität leidet, beispielsweise wenn der Wagen durch Urlaubsgepäck schwerer wird. Bemerkbar wird das insbesondere, wenn das Auto mit einer kurzen Lenkbewegung auf eine Abfahrt geführt werden soll. Diese enormen Sicherheitsdefizite machen deutlich, dass Winterreifen im Sommer völlig ungeeignet sind. Ein weiterer Nachteil, der sich allerdings auf den Geldbeutel und die Umwelt auswirkt, ist der erhöhte Spritverbrauch von Winterreifen. Das liegt an dem speziellen, härteren Winter-Gummigemisch, dass zu einem erhöhten Rollwiderstand führt. Zudem werden die Winterreifen stärker abgerieben – der Verschleiß steigt also. Im Sommer verlieren Winterreifen pro km mehr Profiliefe als im Winter.
All das sind meiner Meinung nach gute Argumente, die auch den letzten “Sommerreifen-Muffel” davon überzeugen sollten, endlich umzusteigen. Für mehr Sicherheit und Umweltbewusstsein auf Deutschlands Straßen.